Frankreich: Datenweitergabe durch Android-Apps ohne Erlaubnis

Bei der französischen Datenschutzbehörde (CNIL) gingen Beschwerden gegen drei Android-Apps ein.

Eine Beschwerde gegen die Immobilien-App SeLoger, welche in Frankreich sehr beliebt ist. Eine weitere Beschwerde gegen eine App der französischen Elektronik-Handelskette Fnac. Die letzte Beschwerde bezieht sich auf die Fitness-App MyFitnessPal, welche auch in Deutschland sehr verbreitet ist. Die Beschwerden wurden durch die Datenschutzorganisation NOYB eingereicht, nachdem sie Datenschutzverstöße bei allen drei Apps feststellten.

Laut NOYB sammeln alle drei Apps unmittelbar nach dem Öffnen personenbezogene Daten. Bloß eine App hat bei der Nutzung darauf hingewiesen. Allerdings erfolgt hier bereits die Datensammlung vor dem Hinweis. Bei den Daten handelt es sich um die lokale IP-Adresse, die Google-Werbe-ID und das Gerätemodell. Möglichweise werden die Daten unrechtmäßig gespeichert und an Dritte weitergegeben. Es besteht bei keiner der drei Apps die Möglichkeit, vor Beginn der Datensammlung, dieser zu widersprechen.

Es wird gefordert, dass alle gespeicherten Daten unwiderruflich gelöscht werden. Darüber hinaus schlägt NOBY vor, dass die Behörde aufgrund der zahlreichen betroffenen Personen eine Geldstrafe für die Betreiber verhängen sollte.

Es scheint, dass die drei Apps keine Ausnahmen sind. Laut einer Studie von Konrad Kolling und Reuben Binns der University of Oxford, ermöglichen  nur 3,5 Prozent der Android-Apps Nutzenden die Ablehnung des Datentransfers an Dritte. NOBY hat daher angekündigt weitere Untersuchungen durchzuführen.

Weitere Informationen finden Sie hier:
https://netzpolitik.org/2023/android-apps-noyb-geht-gegen-datenweitergabe-vor/