Microtargeting: Datenschutz-Lobby beschwert sich über deutsche Parteien​

NOYB, der europäische Datenschutzverein reichte bei deutschen Datenschutzbehörden Beschwerde über deutsche Parteien ein, die über Facebook mittels Microtargeting personalisierte Anzeigen speziell nach den politischen Meinungen der Nutzer geschaltet haben. Die Beschwerde richtet sich gegen die AfD, CDU, SPD, ÖDP, die Grünen und die Linken.

Da politische Meinungen im Sinne der DSGVO speziell zu schützen sind, ist deren Verarbeitung zwecks personalisierter Werbung einen Verstoß gegen den Datenschutz, sowohl durch Facebook als auch die Parteien. Sowohl für die Privatsphäre des Einzelnen wie auch für die Demokratie ist dies als bedenklich einzustufen. Felix Mikolasch, Datenschutzjurist bei NOYB, sieht darin eine „großflächige Manipulation von Wählern“.

Aufgedeckt wurde dies kurz vor der Bundestagswahl 2021 durch das „Neo Magazin Royale“. In deren Sendung Ende April 2021 wurden die Zuschauer dazu aufgerufen, mittels einer Browsererweiterung ermitteln zu lassen, wer die eigenen Daten mittels Microtargeting verwendet. Diese von den Zuschauern „gespendeten“ Daten wurden ausgewertet und später auch an NOYB weitergegeben, wodurch der Verein selbst nachforschen und die konkreten Verstöße ausfindig machen konnte.

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